LCHAD - Mangel

  • LCHAD = Long Chain 3- Hydroxyacyl - CoA Dehydrogenase
  • angeborener Stoffwechseldefekt im Abbau der langkettigen Fettsäuren
  • Störung der Energiegewinnung aus Fetten durch fehlerhafte Fettsäurenoxidation
  • seit 2005 Zielkrankheit im "erweiterten Neugeborenenscreening"
  • Prävalenz: 1:200 000
  • das Enzym LCHAD ist Bestandteil des Mitochondrialen Trifunktionalen Protein - Komplex, bestehend aus 3 Enzymen:

Long-chain 3 Ketoacyl- CoA Thiolase

Long-chain 3 Hydroxyacyl- CoA Dehydrogenase (LCHAD)

Long-chain Enoyl- CoA Hydratase

  • Unterscheidung vom MTP- Mangel ist anhand einer genetischen Untersuchung möglich
  • Mutationanalytik im HADHA (LCHAD -a)-Gen (mit einer einheitlichen Mutation beim Großteil aller mitteleuropäischen Patienten) oder HADHB (LCHAD-ß)- Gen
  • Mütter von betroffenen Kindern können während der Schwangerschaft ein HELLP- Syndrom (Hämolyse, erhöhte Leberenzyme, niedrige Thrombozytenzahl) entwickeln, wodurch die Kinder oft als Frühgeborene zur Welt kommen
  • Befund aus dem Screeninglabor:

erhöhte Konzentration der langkettigen hydroxylierten Acetylcarnitine (C14OH, C16OH, C18:1OH)

  • die Untersuchung der organischen Säuren im Urin und das typische Acylcarnitin-Profil im Blut erlaubt eine Verdachtsdiagnose, kann aber den LCHAD- Mangel nicht vom MTP- Mangel unterscheiden
  • die Diagnose kann nur durch den Nachweis der G1528C-Mutation oder durch Bestimmung der Enzymaktivität gesichert werden
  • häufigste Mutation G1528C (90% der mutanten Allele)

(Quelle: http://www.orpha.net  )

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